Grußwort zur Ausstellung „Oh, wie schön ist Heidelberg“

Es ist immer wieder angenehm und belebend, sich wie am heutigen „Wir-schaffen-was-Tag“ in geselliger Runde zu treffen und sich über wichtige Themen unserer Stadt auszutauschen. Leider kann ich heute nicht anwesend sein. Neben aller Kommunalpolitik, Ehrenamt und eigenem Nachwuchs soll auch die Kunst nicht zu kurz kommen. In diesem Sinne begrüße ich aus der Ferne alle Anwesenden zur Ausstellung der Foto-Reihe „Oh, wie schön ist Heidelberg“. 

Diese Bild-Reihe entstand aus dem täglichen Erleben als Einwohner der Stadt – während eines gemeinsamen Spaziergangs und Dialogs mit meinem damaligen Mitbewohner Michael Spieler. Uns beschäftigte die Auseinandersetzung mit der stilisierten Berichterstattung die auch unsere eigene Wahrnehmung von Heidelberg prägt.

Die vielen Erfolgsmeldungen der regionalen Tagespresse, die aufbereiteten Bilder in den sozialen Medien und die allgegenwärtigen Imagekampagnen der Stadt zeigen uns die eine Seite von Heidelberg: 

Dabei verliert man sich schnell beim Blick vom Philosophenweg, vom Königstuhl oder der der Scheffelterrasse in der malerischen Schönheit der Altstadt am seicht fließenden Neckar. 

Hier kann und soll nach Herzenslust gegessen, getrunken, eingekauft und manchmal sogar getanzt werden. 

Und bei einem Spaziergang durch die Weststadt oder Neuenheim schwelgen die Gedanken zwischen altehrwürdigen Kirchen und eleganten Gründerzeitvillen. 

Diese anmutigen, ästhetischen Fassaden locken Jahr für Jahr hunderttausende Menschen in unsere Neckarmetropole. 

Doch wer Heidelberg nicht nur als Tourist besucht, sondern hier arbeitet, wohnt und mitgestaltet, kennt auch diese anderen Orte in Heidelberg: 

Orte, die Ihre eigentliche Funktion längst überdauert haben. Orte, die etwas anderes geworden sind, als man ihnen zugedacht hat. Und scheinbar vergessene Orte, die darauf warten, ihre Potenziale eines fernen Tages doch noch zu entfalten.

Auf mich als Betrachter der Fotographie-Reihe „Oh, wie schön ist Heidelberg“ wirkt das Spannungsfeld zwischen malerischem Blick aus der Ferne und der Nah-Sicht  von mitgestaltenden Bürgerinnen und Bürgern. 

Der von mir als Einwohner erlebten Vielfalt wurde eine optische Form verliehen und der Betrachter wird im besten Fall inspiriert, sich eigene Gedanken zu machen und möglicherweise auch Handlungsfelder für sich zu entdecken.

Für die Perspektiven aus der Ferne wurden verschiedene Orte auf den benachbarten Anhöhen der Stadt gewählt. 

In klassischer Darstellung bezeugen sie die anmutige Schönheit unserer Stadt.

Demgegenüber wurden die Nah-Aufnahmen vor allem in den inneren Stadtbereichen – der Altstadt, Bergheim, dem nördlichen Teil Kirchheims und der Westadt – erstellt. 

Diese Aufnahmen zeigen Bauten fernab touristischer Attraktionen und jenseits konventioneller Marketing-Ästhetik.    

Vielen Heidelbergern sind diese sehr authentischen Orte, denen eine ganz eigene Schönheit innewohnt, bestens bekannt.

Ich freue mich, dass diese Ausstellung in der Kurfürsten-Anlage 58 anlässlich des „Wir-schaffen-was“ Abends eröffnet wurde und Sie die Fotographie-Reihe auch weiterhin vor Ort besuchen können!

Andreas Gottschalk

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